"Ich spiele in einer Brass-Band." - "Aha, dann machen Sie also Guggenmusik!"

So oder so ähnlich beginnen viele Gespräche über eine in Deutschland fast vollständig unbekannte Musikform. Die wörtliche Übersetzung "Blechkapelle" lenkt die Vorstellung allerdings ebenfalls in eine falsche Richtung.

Die Brass-Band Schelklingen ist eine der wenigen deutschen Brass-Bands in authentischer Instrumentierung. Die Heimat der Brass-Bands liegt in England mit etwa 4000 Bands, wo die Brass-Band Bewegung während der Industrialisierung ihre Anfänge nahm.

Auch in Skandinavien, den Beneluxländern und in der Schweiz hat die Brass-Band Besetzung Verbreitung gefunden.

Bei einer Brass-Band handelt es sich generell um ein großes Blechbläserensemble mit Schlagzeug. Im allgemeinen ist die Anzahl der Musiker auf 25 Blechbläser, 3 Schlagzeuger und einen Dirigenten beschränkt. Alle Instrumente sind miteinander verwandt und bilden dadurch einen ausgeglichenen Klangkörper. Eine komplette Palette aus Schlag- und Percussioninstrumenten vervollständigt das Ganze.

Anfänge der Brass-Band Bewegung

Die Brass-Band Bewegung nahm ihre Anfänge im Milieu der Textil- und Grubenarbeiter während der Industrialisierung Nordenglands.

Um ihren Arbeitern eine Freizeitgestaltung zu ermöglichen, stellten die Firmen den Arbeitern die Instrumente und Probemöglichkeiten zur Verfügung. So konnten sich die Fabrikarbeiter dank der Musik von der harten Arbeit und den kärglichen Lebensverhältnissen ablenken.

Orgelersatz in der Kirche

Durch die Verwendung der Brass-Band als Orgelersatz in Gottesdiensten der Salvation Army (Heilsarmee) wurde der britische Brass-Band Klang schließlich auf der ganzen Welt vermittelt. In Großbritannien, Skandinavien, den Beneluxländern, in der Schweiz, in Nordamerika, Neuseeland, Australien, Asien - insbesondere Japan - ist die Brass-Band Bewegung nach wie vor von großer Bedeutung.

Internationale Wettbewerbe spornen, wie schon zu den Anfangszeiten der Brass-Band Bewegung, die Musiker zu immer neuen Höchstleistungen an.

Brass-Band Repertoire

 

Die Originalliteratur für Brass-Band ist geprägt von majestätischen Einleitungen, rhythmisch interessant gestalteten Abschnitten und ungewöhnlichen Taktarten. Diese vielen Taktwechsel, stark differenzierte Dynamik, offene Solostellen, das virtuose Laufwerk quer durch alle Stimmen und Register, sowie kraftvoll lebhafte Schlusssteigerungen ergeben das typische Klangbild einer Brass-Band.